Ulrich Neymeyr erschüttert über Attacke gegen Menschen, weil sie "anders" sind

Erfurter Bischof verurteilt rassistischen Angriff in Straßenbahn

  • Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den rassistischen Übergriff in einer Straßenbahn in der thüringischen Landeshauptstadt verurteilt.
  • Ein 40-jähriger Deutscher hatte am späten Freitagabend in einer Straßenbahn einen 17-jährigen Syrer zunächst rassistisch beleidigt und ihn dann brutal attackiert.
  • "Es erschüttert mich, wenn Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer Herkunft, anderer Religion oder anderer sexueller Orientierung attackiert werden, weil sie 'anders' sind", sagte Neymeyr.

Anzeige

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den rassistischen Übergriff in einer Straßenbahn in der thüringischen Landeshauptstadt verurteilt. "Es erschüttert mich, wenn Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer Herkunft, anderer Religion oder anderer sexueller Orientierung attackiert werden, weil sie 'anders' sind", sagte Neymeyr auf Anfrage des Portals katholisch.de (Montag).

Er betone immer wieder, dass alle Menschen als Menschen behandelt werden müssten und dass auch nicht gehässig über sie geredet werden dürfe, so der katholische Bischof. "Aus Worten werden schnell Taten. Für gläubige Menschen ist darüber hinaus jeder Mensch ein Geschöpf Gottes und damit ein Mitgeschöpf", erklärte Neymeyr.

 

Der Hintergrund

 

Ein 40-jähriger Deutscher hatte demnach am späten Freitagabend in einer Straßenbahn einen 17-jährigen Syrer zunächst rassistisch beleidigt und ihn dann brutal attackiert, unter anderem durch Tritte gegen den Kopf. Anschließend sei der polizeibekannte Täter geflüchtet, konnte jedoch aufgrund von Zeugenhinweisen identifiziert werden, wie es hieß. Am Nachmittag wurde der Mann verhaftet.

Der Fall hatte vor allem wegen eines in den Sozialen Netzwerken verbreiteten Videos der Attacke bundesweit Aufsehen erregt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf Twitter: "So ein feiger Mensch, stark und aggressiv gegen einen Wehrlosen. Da ahnt man, welche Leute sich als Herrenmenschen begreifen. Einfach widerlich!"

Anzeige